Christopher Froome - Doping?

17.07.2013

Was ist noch ehrlich im Radsport?

Christopher Froome zeigt bei der diesjährigen Tour de France herausragende Leistungen. Man kann nicht sagen, dass er seine Konkurrenten in Grund und Boden fährt, aber er ist der unangefochtene Anwärter auf das gelbe Trikot und Platz 1 im Jahre 2013. Nachdem er heute auf der 17. Etappe, einem Einzelzeitfahren über 32 km, seinen dritten Etappensieg in diesem Jahr verbuchen und gleichzeitig seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf 4:34 min. auf seinen Verfolger Alberto Contador ausbauen konnte, besteht kein Zweifel mehr, dass er der Toursieger 2013 sein wird. Nur ein böser Sturz, eine Verletzung oder ein unerklärlicher Leistungseinbruch wird dies noch verhindern können.

Dass bei einer solchen Leistung von Journalisten die Frage nach möglichem Doping bei Froome gestellt wird, ist sicherlich legitim. Zu viel ist in den letzten Jahren im Radsport gelogen und betrogen worden um diese Frage auszublenden. Erinnern wir uns nur an Lance Armstrong, den siebenfachen Toursieger, der später als Dopingsünder überführt und dessen Siege im Nachhinein aberkannt wurden. Aber auch Deutschland hat mit Jan Ullrich, Erik Zabel, Stefan Schumacher, Patrik Sinkewitz und Danilo Hondo prominente Doper in seinen Reihen! Dass nun nach einer solchen Doping-Geschichte, jegliche, außerordentliche Leistungen im Radsport kritisch beäugt bzw. gleich mit einem Doping-Verdacht belegt werden, ist doch nicht mehr als selbstverständlich. Die Tatsache, dass mit dem Spanier Alberto Contador, ein ehemaliger Doping-Sünder, aktuell den zweiten Platz der Tour de France 2013 belegt, spricht für sich.

Ich hoffe, dass Christopher Froome sich diese Leistung wirklich sauber und ehrlich erarbeitet hat. Sollte auch ihm, zu welcher Zeit auch immer, Doping nachgewiesen werden, sollte der professionelle Radsport vielleicht lieber endgültig beerdigt werden.


[hs]